Sehr geehrter Kunde , wir möchten Sie bitten , vor Inbetriebnahme des
Gerätes die folgenden Seiten dieser Bedienungsanleitung sorgfältig
durchzulesen und sich mit dem Gerät , dessen Bedienung und den Einzelheiten
vertraut zu machen.
Weiterentwicklungen im Sinne des technischen Fortschritts sind uns ohne vorherige
Ankündigung und ohne Berücksichtigung des technischen Standes bereits
ausgelieferter Geräte vorbehalten. Es können daher Abweichungen
in den Darstellungen und Beschreibungen entstehen.
Das Lecksuchgerät HG 4 dient zur zentimetergenauen Ortung von undichten Stellen in Flachdächern mit elektrisch nichtleitenden Dachabdichtungen. Das Gerät ist für Leckagesuche an Warm- und Kaltdächern gleichwohl konzipiert und einsetzbar. Es ist in der Regel nicht erforderlich, Kiesschüttungen oder sonstige Auflasten zu entfernen.Desweiteren können auch Folienteiche , Schwimmbecken mit Folienabdichtung und dergleichen auf Leckstellen überprüft werden.
Die Stromversorgung muß dem Gerätetyp entsprechen.
Zudem muß der Netzanschluß mit einem ordnungsgemäßen
Schutzleiter versehen sein.
Das Gerät darf nicht ohne die Genehmigung des Herstellers von nicht qualifizierten Personen geöffnet oder instandgesetzt werden. Typenschilder und Beschriftung dürfen nicht entfernt oder verändert werden. Dies führt zur Erlöschung der Garantieleistung sowie der Betriebserlaubnis.
Bei Nichtgebrauch sollte das Gerät in einem trockenen Raum gelagert werden.
Die Gewährleistung für herstellungsbedingte Fehler am Lecksuchgerät des Typs HG 4 beträgt 12 Monate ab der Lieferung.
Der Impulsgenerator HG 4 gibt Impulse mit einer
Spannung von 40 V ab. Diese Impulse werden an die Dachkonstruktion geleitet.
Da die meisten Decken Verbindung mit Erde haben und der Impulsgenerator
über das Anschlußkabel ( Schutzkontakt ) geerdet ist, wird der
Pluspol nur am Gerät mit der Erdungsbuchse und der Minuspol mit einer
auf der Dachhaut ausgelegten Ringleitung verbunden. Jetzt haben wir + Pol
an der Decke ( Betondecke, Trapezbleche usw. ) und -Pol an der Ringleitung.
Da jede Dachhaut mehr oder weniger nichtleitend ist, sucht sich der Stromimpuls
den Weg über die Feuchtigkeit zur Leckstelle und fließt dann
über die feuchte Dachhaut nach allen Seiten zur Ringleitung. Mit dem
Empfänger HG 4 messen wir jetzt die Fließrichtung des Stromes
auf dem Dach und kommen so zum Austrittspunkt. Dieser Austrittspunkt ist
genau die Stelle, wo die Feuchtigkeit in die Dachhaut eindringt. Voraussetzung
ist immer, daß die Dachhaut feucht ist, wobei es keine Rolle spielt,
ob die Dachfläche unterschiedlich naß ist, eine Kiesschüttung
mit Pflaster oder Grünanlagen vorhanden ist. Auch eine Betonschicht
ohne Bewehrung über der Abdichtung ist kein Hindernis.
Das Lecksuchgerät HG 4 besteht aus folgenden Teilen:
* Transportkoffer mit fest eingebautem Impulsgenerator
* Impulsempfänger
* 2 zerlegbare Meßstäbe (3teilig,Gesamtlänge:1,00 m )
* Diverse Anschlußschnüre
* Zwei Trommeln mit Ringleitung (je 250 m )
* Beim Batteriegerät HG 4/B zusätzlich ein Ladegerät
1 Erdungsbuchse (nicht beim Batteriegerät)
2 Minusbuchse
3 Kontrollampe,grün,Impuls
4 Kontrollampe,rot,Netz
5 Netzanschlußkabel (beim HG 4/B
Ladeanschlußbuchse)
6 Kippschalter Ein/Aus (beim HG 4/A Taster)
7 Amperemeter
8 Sicherungsautomat Netz (beim HG 4/B Ladekontrolltaster)
9 Sicherungsautomat Impuls
10 Plusbuchse
Impulsempfänger: ( Bild 3 )
1 Einstellregler
2 Anzeigeinstrument
3 Stufenschalter Dämpfung
4 Drucktaster Batterie-Kontrolle
5 Kippschalter Ein/Aus
An den Seiten befinden sich jeweils eine rote und eine schwarze Buchse zum
Anschluß der Meßstangen.
Um eine sichere Funktion des Empfängers zu gewährleisten , muß
vor der Inbetriebnahme die Gerätebatterie (9V-Block) folgendermaßen
überprüft werden :
Kippschalter auf Stellung AUS. Durch drücken des Tasters Batt.-Kontr.
wird der Zustand der Batterie angezeigt. Der Zeiger am Meßinstrument
muß ganz nach links ausschlagen. Wenn dies nicht der Fall ist , ist
die Batterie auszuwechseln.
ach dem Anschluß des Netzkabels muß die rote Kontrollampe aufleuchten. Wird dann der Netzschalter auf EIN geschaltet , muß die grüne Kontrollampe mit einer Frequenz von einem Impuls in drei Sekunden aufleuchten.
Den Drehschalter am Impulsempfänger auf PR stellen. Die rote und schwarze Buchse am Empfänger mittels der Meßschnüre mit der roten und schwarzen Buchse am Impulsgenerator verbinden und beide Geräte einschalten. Der Zeiger am Impulsempfänger muß im Rythmus der Impulse (grüne Lampe) nach rechts ausschlagen. Nun die Meßleitungen am Empfänger vertauschen; der Zeiger schlägt jetzt nach links aus.
Vor Beginn der Messung muß die Ringleitung um die zu untersuchende Dachfläche herum verlegt werden. Zum leichten Einbringen der Ringleitung in eine Kiesschüttung oder einer ähnlichen Auflast ,wie folgt vorgehen: Das Ende der Ringleitung in die Kerbe an der Spitze einer Meßstange einsetzen. Mit einer Hand die Trommel halten und mit der anderen Hand mit Hilfe des Meßstabes die Leitung unter die Schüttung schieben. Beide Enden dann miteinander verbinden. Nicht geerdete Bleche an den Aufkantungen können als Ringleitung mit angeschlossen werden , sie müssen aber Verbindung mit der Dachhaut bzw. Auflast haben. Geerdete Bleche , die Verbindung mit der Auflast haben , müssen freigelegt werden , so daß die Dachhaut sichtbar ist. Auf Dächern mit mechanischer Dachhautbefestigung (ohne Auflast) wird die Ringleitung ausgelegt und evtl. mit Steinen, Klebeband , o.ä. dafür gesorgt , daß die Leitung liegenbleibt. Bei höherem Belag durch Erde , Humus , Blähton usw.(intensive Begrünung) genügt es im allgemeinen die Ringleitung mit dem Meßstab im Abstand von 1/2 - 1 m möglichst tief in den Boden zu stecken. Die Abdichtung muß aber sichtbar hochgezogen, bzw. freigelegt sein. Wenn die Dachhaut nach unten verlegt ist, muß die Auflast vom umgebenden Erdreich durch ziehen eines Grabens getrennt werden. (siehe Skizze).
Die rote Plusbuchse des Impulsgenerators muß durch den Kurzschlußstecker mit der grünen Erdungsbuchse verbunden sein. Mit der schwarzen Anschlußleitung wird die schwarze Minusbuchse an die Ringleitung angeschlossen.
Beide Meßstäbe zusammenschrauben und eine Stange mit der roten Meßleitung an die rote Buchse des Empfängers und den zweiten Stab mit der schwarzen Leitung an die schwarze Buchse anschließen.
Impulsgenerator und -empfänger einschalten. Die beiden Meßstäbe mit einem Abstand zueinander von ca. 1,5 m auf die Dachfläche, möglichst parallel zur Ringleitung, aufsetzen. Auf dem Anzeigeinstrument werden jetzt die Impulse angezeigt. Oft auftretende Fremdspannungen (Batteriewirkung durch Schmutz , Mineralien o.ä.) bewirken wegen der Empfindlichkeit des Empfängers auch einen Zeigerausschlag , jedoch kein impulsartigen.Ist dieser Ausschlag zu groß , kann der Zeiger mit dem Einstellregler wieder gegen Mitte gebracht werden. Aus diesem Grund ist auch anzuraten , die Stäbe so lange stehen zu lassen , bis der Impuls eindeutig erkannt wird.Wichtig für die Messung ist nicht die Stärke des Zeigerausschlages, sondern einzig die Richtung.Dies ist die Richtung in der sich das Leck befindet. Suche in diese Richtung fortführen , indem beide Stäbe versetzt werden. Solange weitergehen ,bis der Zeiger erstmals zur anderen Seite ausschlägt. An diesem Punkt wird eine 90° Drehung vorgenommen und senkrecht zur ersten Linie gemessen. Wenn der Zeigerausschlag wieder die Richtung ändert , den Meßstababstand verringern und die obige Prozedur erneut durchführen , bis die genau Stelle des Lecks gefunden ist. Nach Entfernen der Auflast kann das Leck erkannt und repariert werden.
Während der Messung ist zu beachten , daß durch die Erdung des Pluspols auf dem Dach alles angezeigt wird , was geerdet ist. Das bedeutet , daß man vom Meßgerät z.B. zu einem Blitzableiter , der Kontakt mit der Auflast hat , geführt wird. Um dies zu verhindern , kann man entweder die Verbindung der geerdeten Teile zum Dach unterbinden (z.B. durch hochlegen , durch das Unterlegen von isolierender Folie o.ä.) ,oder die Erdung der entsprechenden Dinge aufheben (z.B. durch Abklemmen des Blitzschutzes ).Geerdete Abläufe (Metallgulli u. Metallablauf ) oder ähnliches lassen sich abschirmen.
Wenn eine Isolierung oder Beseitigung der Erdung nicht möglich ist , wie z.B. Abläufe , Lüftungsschächte o.ä. , lassen sich diese Dinge auch abschirmen. Dazu legt man eine Ringleitung um diesen Gegenstand herum (evtl. mehrmals).Dieser Ring muß mit der Hauptringleitung verbunden sein , darf aber keinen Kontakt mit dem Metall bekommen.Auf diese Weise können auch gefundene Leckstellen abgeschirmt werden , um weitermessen zu können , wenn nicht sofort repariert werden kann.
Wird man mit schwächer werdendem Ausschlag etwa zur Mitte des mit
Ringleitung eingegrenztem Feldes geleitet (1), so ist wahrscheinlich kein
Leck mehr vorhanden. Um diese Tatsache zu überprüfen , verlegt
man ein Stück mit der Hauptleitung verbundene Ringleitung (3) etwa 1m
neben dem gemessenen Punkt. Verschiebt sich diese Stelle dann von der verlegten
Leitung weg (nach 2) , ist keine Undichtigkeit auf dem Dach.
Beispielzeichnung:
Da eine Holzkonstruktion nicht leitend ist , muß etwas anders vorgegangen werden: Vorbereitungen treffen wie unter 3.1 beschrieben. Dann das rote Anschlußkabel an die rote Plusbuchse anklemmen. Das andere Ende (Krokodilklemme) im Innenbereich dort anschließen , wo die Nässe austritt.(evtl. einen Nagel einschlagen ).Bei mehreren Tropfstellen ist zu empfehlen , die Stellen mit einem Stück von der Ringleitung zu verbinden und dann an die Plusleitung anzuschließen. Ferner ist es auch möglich , die einzelnen Nässepunkte durch verbinden mit einer Wasserleitung , dem Schutzkontakt einer Steckdose oder ähnliches zu erden , dann entfällt die Verbindung mit dem Pluspol , der Kurzschlußstecker am Impulsgenerator muß aber gesteckt bleiben. Messung nach 4.1.1 durchführen.
Die Ringleitung (1) so zur Mitte ziehen , daß an beiden Ecken noch Kontakt besteht. Prüfstäbe in Längsrichtung an der Kante entlang führen. Wird man von beiden Seiten zur Mitte geführt , so kann man davon ausgehen , daß kein Leck vorhanden ist. Um sicherzugehen , wird nun die Lage der Ringleitung von (1) nach (2) verändert. Verschiebt sich die Stelle , die angezeigt wird , nach rechts, etwa zur Mitte des Bogens (2), befindet sich kein Leck an der Aufkantung.
Um Dachabläufe (Kunststoff ) zu überprüfen, wird
folgendermaßen vorgegangen:
Zuerst Ringleitung möglichst tief in das Abflußrohr stecken und
zwar so , daß die Leitung an der Wandung des Rohres anliegt.Einen
Prüfstab am Gullyrand aufsetzen und den zweiten Stab in den Gully
einführen.Dann die Messung wie auf dem Dach (4.1.1) , jedoch mit kleinem
Meßstangenabstand , durchführen. Wenn der Ablauf dicht ist , wird
man vom Messgerät vom Gully weggeführt.
Bei Schwimmbecken wird zuerst die Bodenfläche gemessen. Nach Überprüfung des Bodens können die Wände nacheinander nach Leckagen abgesucht werden. Dazu wird die Ringleitung mit Klebestreifen befestigt. Auch Folienteiche können , mit einer Ringleitung am äußeren Rand versehen, untersucht werden. Jedoch muß die Folie hier sichtbar freiliegen. Die Messung erfolgt nach dem selben Verfahren wie auf einem Dach (4.1.1). Auf ausreichende Feuchtigkeit während der Messung ist zu achten.
Bei längerer Trockenheit ist die Auflast durch kräftiges Wässern für die Messung vorzubereiten. Auf Dächern ohne Auflast ist genügt ein Feuchtigkeitsfilm, der jedoch flächendeckend sein muß. Bei Kaltdächern ist eine gewisse Wartezeit erforderlich.
Um festzustellen, ob auf dem Dach befindliche Metallteile geerdet sind , die am eingeschalteten Impulsgenerator angeschlossene Ringleitung kurz gegen das Metall halten.Wenn jetzt ein Pfeifsignal ertönt und das Amperemeter voll ausschlägt , ist das Teil geerdet.
Anzeigeleuchte , rot leuchtet nicht:Netzanschluß
überprüfen;
Sicherungsautomat Netz hat ausgelöst;
Anzeigeleuchte , grün blinkt nicht:Gerät ist
ausgeschaltet;Sicherungsautomat Impuls hat ausgelöst;
Anzeigeinstrument am Impulsempfänger zeigt beim Batterietest nicht volle
Spannung an:falsche Schalterstellung;Batterie zu schwach;
Anzeigeinstrument am Impulsempfänger schlägt beim Messen nicht
aus:Dämfung zu hoch eingestellt;Auflast zu trocken;Schutzleiter der
Netzversorgung am Impulsgenerator fehlt;
Anzeigeinstrument am Impulsgenerator zeigt hohen Stromwert (über 2 A)
an und ein Pfeifsignal ertönt:
Ringleitung hat Verbindung mit geerdeten Metallteilen , Dachabdichtung ist
leitend (z.B. durch sehr hohe Rußanteile in Gummibahnen);
In diesem Abschnitt werden die Besonderheiten bzw. Abweichungen des Lecksuchgerätes HG 4/B beschrieben. Die Messung ansich ist wie beim netzbetriebenen Gerät durchzuführen.( siehe Punkt 4.1.1 )
Das Lecksuchgerät HG 4/B ist für den netzunabhängigen Einsatz entwickelt worden. Es ermöglicht die Leckstellenortung auf Flachdächern , die keine Netzversorgung in unmittelbarer Nähe haben.
Das Lecksuchgerät HG 4/B arbeitet mit einer eingebauten aufladbaren Batteriestromversorgung. Der Akkumulator wird mittels des als Zubehör mitgelieferten Ladegerätes aufgeladen. Der Ladezustand der Batterie wird durch drücken des Tasters Batt.-Kontr. über drei Leuchtdioden angezeigt. Das HG 4/B arbeitet mit einer Ladung je nach Belastung ca. 6 bis 30 Stunden. Nach jedem Einsatz ist es ratsam eine Batterieladung durchzuführen.
Zum Laden des eingebauten Akkus wie folgt vorgehen :
Ladestecker des Batterieladegerätes mit der Ladebuchse am HG 4/B verbinden.
Netzstecker des Ladegerätes einstecken. Der Ladevorgang dauert cirka
10 Stunden.
Da das Lecksuchgerät HG 4/B nicht über einen geerdeten Netzanschluß verfügt , ist der Pluspol mit der roten Anschlußleitung durch verbinden mit einem Blitzschutz, einer Wasserleitung o.ä. zu erden.